"Ich komme jedes Jahr sehr gern her", begann Herr Seumenicht, Stifter des Bonipreises seine diesjährige Ansprache zur achten Bonipreisverleihung, am 18.September im Gemeindehaus der Bonifatiuskirche. "Es hat sich herumgesprochen, wie viele tolle Preisträger wir in den letzten Jahren hatten" bemerkte Seumenicht und verwies damit auf die große Zahl der Gäste, zu denen neben vielen Schülern, Eltern und Lehrern der Bonifatiussschule auch der Bezirksamtsleiter HH-Mitte, Herr Schreiber, Frau Naumann (BBS) und Herr Freistedt (Schulpolitischer Sprecher der CDU) gehörten.
Die Vielfalt des Engagements der Schüler machte die Wahl für die Jury auch dieses Jahr schwer. Insgesamt bemerkenswert war "die sehr hohe soziale Kompetenz bei den Preisträgern". Die Leistungen dieser Schüler zeigten gleichzeitig auch "was Schule machen kann". Schulleiter Erhard Porten betonte, dass Anerkennung und Dankbarkeit das eigentliche Ziel des Bonipreises sei. In aller Öffentlichkeit zu sagen: "Das habt ihr gut gemacht!"
Viel Lob und den 5. Platz erhielten Adriane Kroner und Katharina Röhrdanz für ihre liebevoll gestaltete Powerpoint-Präsentation, die sie zur Verabschiedung ihrer Klassenlehrerin Stephanie Märtens und anlässlich der bevorstehenden Auflösung ihrer Kombiklasse auf für ihre Mitschüler erstellt hatten.
Das Vorschulprojekt in Kirchdorf wurde mit dem 4. Platz belohnt. Unter der Leitung von Ingrid Stegmann erarbeiteten die Kinder der Vorschulklasse wöchentlich ein einstündiges Programm, dass sie jeweils donnerstags im Seniorenheim Maximilian Kolbe präsentierten. Mit Liedern und Gedichten bereiteten sie den Bewohnern viel Freude und zeigten dabei Ausdauer in beachtlicher Weise.
Großes soziales Engagement zeigten auch neun Schüler und Schülerinnen des Wahlpflichtkurses "Lesereise" der vierten Klassen. Sie besuchten einmal monatlich mit ihrer Lehrerin Monika Timm die Reha-Tagesklinik des Krankenhauses Groß Sand. Die Schüler brachten zu diesen Besuchen eigene Bücher mit und lasen den Patienten daraus vor. Beeindruckend war das Einfühlungsvermögen, mit denen sich die Schüler zunehmend den Patienten näherten. Sie waren hoch motiviert, gewannen an Unbefangenheit und unterhielten sich bald, noch über das Vorlesen hinaus, mit den Patienten. Diese Leistung wurde von der Jury mit dem 3. Platz belohnt.
Der 2. Platz ging an einige Schüler der Klasse 7a. Mehrere Schüler der Klasse hatten es sich im letzten Schuljahr zur Aufgabe gemacht, einen sozial sehr auffälligen Erstklässler zu betreuen. Sie entwickelten für diesen Schüler selbstständig einen Betreuungsplan für die Pausen und gaben Rückmeldungen über das Verhalten des Schülers an die Klassenlehrerin weiter. Dieser Schüler profitierte stark von dem Engagement der Siebtklässler. Er war bald kaum noch in Konflikte verwickelt, sein Sozialverhalten verbesserte sich gravierend.
Die "Musik- und Tanz-Show", die Kristijan Kljajic und Queele Opoku aus der Klasse 7b organisiert hatten, erhielt den 1. Platz. Die beiden Schüler meisterten, ohne das Wissen ihrer Lehrer, die gesamte Organisation der Veranstaltung allein. Dazu führten sie ein schulinternes Casting durch, beschafften sich eigenständig Räume, schrieben Plakate und gewannen so Schüler aus mehreren Klassen als Akteure. Von der Idee bis zur Realisierung lag alles in der Hand dieser Schüler und ihrer Klassenkameradinnen Jessika Kolodziejczyk, Jaqueline Kruse und Janine Burgemeister. Sie setzten ihr Vorhaben mit großer Zielstrebigkeit und Kreativität um. Am 29. Mai fand die Show tatsächlich statt. Ein großer Teil der Einnahmen spendeten die Schüler zudem für unser schulisches Hilfsprojekt in Tarija (Bolivien).
Einen Sonderpreis erhielt der ehemalige Schüler Nicolas Timmler. Dieser hatte sich im letzten halben Jahr in vorbildlicher Weise um seinen ehemaligen Mitschüler Daniel Aminio-Selles gekümmert, der im Januar schwer verunglückt war. Die Jury betonte, dass Nicolas sich in einem "einmaligen Ausmaß" um Daniel gekümmert hätte und sein Verhalten "höchste Anerkennung" verdiene.
Für die Preisträger gab es Kino-, Bücher- oder Einkaufsgutscheine sowie Bargeld. Prof. Machule überreichte die Urkunden. Am Ende zog die Jury ein optimistisches Fazit: "Wir brauchen nicht bange sein vor der Zukunft, bei so vielen jungen Menschen, die nicht nur an sich denken."
Während des Festaktes wurde außerdem feierlich der Kooperationsvertrag der Bonifatiusschule mit dem Wirtschaftsverein Süderelbe unterzeichnet. Frau Tillmanns, die Leiterin des "Arbeitskreises Wilhelmsburg" des Wirtschaftsvereins, hob hervor, dass sich im Stadtteil Wilhelmsburg viel tut und sich das Image Wilhelmsburgs positiv entwickelt. Ziel des Vertrags ist eine dreijährige Patenschaft der Boni mit den rund 200 Mitgliedsfirmen des Wirtschaftsvereins. Von diesen sollen verstärkt Praktikums- und Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt werden. Weiter kann durch Betriebsbesichtigungen und Vorträge ein enger Dialog zwischen Schule und Verein entstehen.
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