Die Boni ohne Behrens? Das ist eigentlich undenkbar! Seit Dezember 1969 unterrichtete Ludger Behrens an unserer Schule. Er war eine ganz außergewöhnliche Lehrerpersönlichkeit. Mit seiner positiven Stimmung riss er alle mit. Oft konnte man ihn im Lehrerzimmer und auf den Fluren singen hören. Auch in seiner Freizeit sang er im Chor und schöpfte aus der Musik innere Kraft.

Im Jahr 2007 hatten wir unser 20. Ehemaligentreffen. Den Vorschlag, jedes Jahr ein Ehemaligentreffen zu veranstalten, brachte damals Ludger Behrens ein. In den letzten Jahren kümmerte er sich unermüdlich um die Sauberkeit auf dem Schulgelände und leitete Schulklassen, die gerade „Müllsammeldienst" hatten, an. So manches Stück Papier hob er selbst vom Erdboden auf. In den Pausen konnte man beobachten, wie auf einzelne Schüler oder Schülergruppen zuging und sie per Handschlag begrüßte. Aus diesen Gesprächen kannte er die Lebensumstände der Schüler, deren Freud und Leid. In Klassenkonferenzen fiel sein Urteil immer „schülerfreundlich" und milde aus „Fingerspitzengefühl" und „Augenmaß" waren das, was Ludger Behrens ausmachte und was die Schüler an ihm auch schätzten.

So außergewöhnlich wie sein Lehrerleben, so außergewöhnlich war auch seine Abschiedsfeier! Ehemalige Schüler seiner „ersten" Abschlussklasse aus dem Jahr 1970 überraschten ihn. Vertreter des Schulamtes, Schulleitung, Mitarbeitervertretung, Kollegen, Schüler - herzliche Dankesworte wurden gesprochen, Geschenke und Blumen überreicht. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a boten ein selbst erdachtes Müllspektakel dar, der Lehrerchor kam seinem Wunsch nach „einem eigenen Lied" nach.

Der absolute Knüller war jedoch: Mit der „Luftgitarre" (verliehen von Bernhard Schnitter) und musikalischer Begleitung von Suely Lauar und Michael Kiedels sang Ludger Behrens eines seiner Lieblingslieder, nämlich das Lied von der „Motorbiene"!! So konnten alle Tränen der Rührung weggewischt und weggeklatscht werden. Ludger Behrens hat sie sich gewünscht: Die „längsten Sommerferien". Die Sommerferien, die nicht aufhören.!

Wir wünschen ihm viele neue Erlebnisse und schöne Erfahrungen, gute Gesundheit und Gottes Segen auf seinem Weg „ohne Boni".

(Ute Kawalle, seit 1970 Kollegin und Wegbegleiterin)